Mathematik beim Einkauf von Angelzubehör
Schreibe ein Kommentar
Selten gehört Mathematik in der Schule zu den absoluten Lieblingsfächern, aber ist halt doch im Alltagsleben eines Anglers hin und wieder sehr hilfreich. Hier zwei Beispiele bei denen Mathematik im Bezug auf den Erwerb von Angelzubehör zur Anwendung kommen kann:
Beispiel 1: Der Schnureinzug einer Angelrolle.
Für die meisten Angler ist es interessant zu wissen wieviel Meter Schnur bei einer Umdrehung der Rollenkurbel eingezogen werden. Falls gerade keine Herstellerangabe oder wandelndes Lexikon in Form des Angelzubehörhändlers des Vertrauens zur Hand ist empfiehlt sich folgendes Vorgehen um einen annähernden Wert selbst zu ermitteln:
Man misst den Durchmesser d der mit Schnur bestückten Spule aus. Dann wird dieser Wert mit π (“Pi”) multipliziert. Daraus ergibt sich der Umfang des Schnurblocks = dπ. Wenn man nun noch dπ mit dem Übersetzungsverhältnis der Rolle (diese wird in der Regel vom Hersteller angegeben) multipliziert, so erhält man die Länge des Schnurabschnittes, der mit einer Umdrehung der Rollenkurbel eingerollt wird.
Rechenbeispiel:
Eine Angelrolle hat ein Übersetzungsverhältnis von 4,5:1. Der Durchmesser des Schnurblocks ist ca. 4,766 cm. Damit ergibt sich die Rechnung 4,766 x 3,14159 x 4,5 = 67,38.
Folglich entspricht der Einzug bei einer Umdrehung der Rollenkurbel 67,38 cm.
Diese Rechenformel (Durchmesser Schnurblock (d) x 3,14159 (π) x Übersetzungsverhältnis der Rolle = Schnureinzug in cm bei einer Umdrehung der Rollenkurbel)
d x π x Übersetzungsverhältnis = Schnureinzug in cm bei einer Umdrehung
ist für alle Rollentypen und bei allen Übersetzungsverhältnisse gleich anzuwenden.
Das Ergebnis wird vom Füllstand der Rolle beeinflusst. Deshalb gilt je voller die Rolle mit Schnur ist um so höher ist der Schnureinzug. Wer schon mal in großer Tiefe geangelt hat wird bestimmt festgestellt haben, dass die Rolle bei gleichmäßigem Hochholen der Schnur mit zunehmenden Füllungsgrad immer schneller wird.
Beispiel 2: Die Tragkraft einer Angelschnur wird durch den Durchmesser beeinflusst.
Hier das Beispiel einer monofilen Angelschnur. Unter der Lupe bildet die monofile Schnur, wenn man sie mit einem scharfen Messer glatt durchschneidet einen Kreis.
Hier können wir die Fläche des Kreises (A) mit folgender Formel berechnen:
A= π(d/2)² oder vereinfacht: A= πd²/4
Es ist noch wissenswert, dass die Tragkraft einer Schnur direkt proportional zu der Fläche ihres Querschnitts ist. Wenn eine Schnur um 20% dicker ist und aus dem gleichen Material gefertigt Ist wie die zu vergleichende Schnur, so ist ihreTragkraft um 44% höher, da 1,2 x 1,2 = 1,44 ergibt.
Bei dieser Berechnung empfehlen wir jedoch den Durchmesser immer selbst mit einem Mikrometer nachzumessen, da kleinste Abweichungen bei der Angabe des Durchmesssers große Auswirkungen auf die Berechnung der Tragkraft einer Schnur nach sich ziehen.